Ohne die Eltern geht es nicht – so einfach lässt sich die Notwendigkeit einer intensiven Zusammenarbeit mit Eltern auf den Punkt bringen.
Die Bildungspläne der Bundesländer messen der Zusammenarbeit zwischen ErzieherInnen und Eltern einen hohen Stellenwert bei. Ziel der Partnerschaft von ErzieherInnen und Eltern ist es, die ganz besonderen Kompetenzen beider Seiten so zusammenzuführen, dass für die Kinder die bestmöglichen Entwicklungsbedingungen geschaffen werden können. Im Alltag kann sich diese Zusammenarbeit jedoch als schwierig erweisen, wenn unterschiedliche Ansprüche und unterschiedliche Erziehungsvorstellungen aufeinanderprallen. Zum Teil werden die Auseinandersetzungen zwischen pädagogischen Fachkräften und Eltern sogar persönlich und diffamierend, direkt oder über soziale Netzwerke ausgetragen. Wenn kulturelle, sprachliche und entwicklungsbiografische Unterschiede hinzukommen, Familien mit Migrationshintergrund in die Erziehungspartnerschaft mit einzubeziehen sind, sowie besondere Lebenssituationen berücksichtigt werden müssen, ist professionelles Handeln gefordert.
Der Fachtag beschäftigt sich mit den Chancen, aber auch den möglichen Schwierigkeiten, die sich aus der intensiven Zusammenarbeit von ErzieherInnen und Eltern in einer Erziehungspartnerschaft ergeben. Dafür wird zunächst der Begriff der Erziehungspartnerschaft geklärt und vom alten Begriff der „Elternarbeit“ abgegrenzt. Anhand von Beispielen aus dem pädagogischen Alltag werden typische Situationen erläutert, in denen partnerschaftliche Zusammenarbeit gefordert ist. Die Ziele der Erziehungspartnerschaft werden dabei deutlich gemacht. Grundlage dafür ist ein veränderter Blick auf Eltern, der nicht die Defizite betont, sondern hilft, die vorhandenen elterlichen Kompetenzen nutzbar zu machen.